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Das Kleine Museum

Hagnau am Bodensee
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Das Kleine Museum in Hagnau am Bodensee – Ein Ort lebendiger Erinnerungskultur und gelebter Geschichte in Miniaturform

Am idyllischen Ufer des Bodensees, eingebettet in die beschauliche Gemeinde Hagnau, erwartet Besucherinnen und Besucher ein kulturelles Kleinod von besonderer Strahlkraft: Das Kleine Museum – Puppen- und Spielzeugmuseum Hagnau. Gelegen in der Neugartenstraße 20, eröffnet sich hier eine außergewöhnliche Sammlung, die weit über das hinausgeht, was man gemeinhin unter „Spielzeugausstellung“ versteht. Vielmehr handelt es sich um eine sorgsam kuratierte Schau vergangener Lebenswelten, präsentiert durch Puppenstuben, Kaufläden, Küchen und Puppen aus der Zeit zwischen 1830 und 1960 – ein Museum, das durch seine atmosphärische Dichte und seine liebevolle Gestaltung fasziniert und berührt.

Bereits beim Eintreten in die Räumlichkeiten des Museums wird spürbar, dass es sich hier nicht um eine bloße Aneinanderreihung historischer Spielwaren handelt, sondern um ein feinfühlig komponiertes Gesamtbild des häuslichen Lebens vergangener Generationen. Die Sammlung konzentriert sich auf rund 50 liebevoll erhaltene und restaurierte Exponate, darunter vollständig eingerichtete Puppenstuben, detailreiche Kaufmannsläden, Küchenensembles und eine Vielzahl von Puppen aus unterschiedlichen Epochen. Ergänzt wird die Ausstellung durch Holz- und Blechspielzeug, das in seinem handwerklichen Detailreichtum eindrucksvoll von der Spielkultur früherer Jahrzehnte zeugt.

Der Ursprung dieser bemerkenswerten Sammlung liegt in einer ganz persönlichen Erfahrung der Museumsgründer. In der Vorweihnachtszeit des Jahres 1975 begaben sie sich auf die Suche nach einem Puppenherd für ihre Tochter – ein eigentlich schlichtes Vorhaben, das sich als Initialzündung für eine über Jahrzehnte gewachsene Leidenschaft entpuppte. Der Fund eines alten Puppenherdes mit Wasserschiff bei einem Trödler in Freiburg sollte nicht nur das Kinderzimmer bereichern, sondern wurde der Grundstein für eine beeindruckende Sammlung. Was einst als Geschenk gedacht war, entwickelte sich bald zu einem ambitionierten Projekt, dessen Umfang letztlich zur Gründung eines eigenen Museums führte.

Die Exponate sind nicht bloß als nostalgische Kuriositäten zu betrachten. Vielmehr veranschaulichen sie auf eindrucksvolle Weise die Entwicklung der Wohnkultur, der Mode und des sozialen Lebens im Verlauf von mehr als einem Jahrhundert. Von der schlichten Eleganz des Biedermeier über die opulente Ausdruckskraft des Historismus, die verspielte Ornamentik des Jugendstils, das klare Formbewusstsein des Art déco bis hin zur sachlichen Gestaltung der Nachkriegszeit mit Nierentisch, Tütenlampe und Gummibaum – jedes ausgestellte Objekt wird zum Zeitzeugnis und öffnet ein Fenster in die Vergangenheit.

Was die Ausstellung besonders hervorhebt, ist der bewusste Verzicht auf überbordende Digitaltechnik oder multimediale Reizüberflutung. Stattdessen steht das sinnliche Erlebnis im Vordergrund. Die detailverliebte Inszenierung der Räume, das Spiel mit Licht und Perspektive, die Möglichkeit, sich den Exponaten in Ruhe zu nähern – all dies trägt dazu bei, eine Atmosphäre der Konzentration und der stillen Bewunderung zu erzeugen. Besucherinnen und Besucher werden eingeladen, sich auf das Kleine einzulassen, auf das, was zunächst unscheinbar wirkt, bei näherer Betrachtung jedoch eine erstaunliche Fülle an Informationen, Geschichten und Emotionen offenbart.

Ein besonders bemerkenswerter Aspekt ist die enge Verbindung zwischen Spielzeug und den gesellschaftlichen Normen der jeweiligen Zeit. Puppenstuben etwa spiegeln nicht nur die Architektur und Möblierung bürgerlicher Haushalte wider, sondern auch die Rollenbilder, die Kindern bereits früh vermittelt wurden. Die Küche als weiblicher Ort, der Kaufladen als erste Begegnung mit wirtschaftlichem Denken, das Puppenhaus als Übungsfeld für familiäre Fürsorge – all dies verdeutlicht, wie sehr Spielzeug auch ein Instrument sozialer Prägung war. So eröffnet das Museum nicht nur einen Einblick in die Welt des Spiels, sondern auch in die Mentalitätsgeschichte Deutschlands und Europas.

Der persönliche Charakter des Hauses spiegelt sich nicht zuletzt in der Betreuung der Gäste wider. Die überschaubare Größe des Museums erlaubt es dem Team, auf individuelle Fragen und Interessen einzugehen. Viele Besuchende loben in Gästebucheinträgen die intensive Atmosphäre, die liebevolle Gestaltung und die herzliche Art, mit der man empfangen wird. Die Präsentation der Sammlung wird dabei nicht als statische Ausstellung verstanden, sondern als lebendiger Dialog mit der Vergangenheit.

Die überregionale Bedeutung der Sammlung zeigt sich in ihrer Rezeption weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus. So wurden Teile der Exponate bereits in renommierten Institutionen wie dem Schloss Bruchsal, den Stadtmuseen von Dresden und Hagen sowie in Ulm und sogar in Museen in Österreich gezeigt. Auch diverse Kalenderveröffentlichungen trugen dazu bei, das Museum einem breiteren Publikum bekannt zu machen.

Ein Besuch im Kleinen Museum lässt sich unkompliziert planen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht man Hagnau vom Bahnhof Friedrichshafen aus mit der Buslinie 7395 bis zur Haltestelle Hagnau West. Von dort sind es lediglich sieben Minuten Fußweg bis zum Museum. Wer mit dem Auto anreist, gelangt über die Bundesstraße 31 zur Ortseinfahrt Hagnau West. Von der Kapellenstraße aus führt die zweite Straße rechts in die Neugartenstraße, wo das Museum beheimatet ist. Als Partner von bwegtPlus bietet das Museum eine kleine, aber willkommene Vergünstigung: Gegen Vorlage eines tagesaktuellen bwtarif-Tickets oder eines Schüler-Ferien-Tickets erhalten Besucher einen Rabatt von 0,50 Euro auf den Eintrittspreis.

Der Ort Hagnau selbst lädt zudem zu einem längeren Aufenthalt ein. Die Lage am Bodensee, umgeben von Weinbergen und sanften Hügeln, schafft ideale Voraussetzungen für einen kulturellen Tagesausflug oder ein entspanntes Wochenende. In Kombination mit einem Museumsbesuch bietet sich ein Spaziergang entlang der Uferpromenade oder eine Einkehr in eines der traditionellen Gasthäuser an, in denen regionale Spezialitäten serviert werden.

In einer Zeit, in der das Digitale und Schnelllebige unseren Alltag prägt, stellt das Kleine Museum eine wohltuende Gegenwelt dar. Es ist ein Ort des Innehaltens, des Staunens und des bewussten Schauens. Durch seine außergewöhnliche Sammlung, die liebevolle Präsentation und den persönlichen Zugang zur Geschichte gelingt es, Erinnerungen lebendig zu machen und neue Perspektiven auf das scheinbar Vertraute zu eröffnen. Wer sich auf dieses Erlebnis einlässt, wird nicht nur einen Einblick in die Spielkultur vergangener Zeiten gewinnen, sondern auch eine intensive Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen, handwerklicher Ästhetik und emotionalen Erinnerungslandschaften erfahren.

Das Kleine Museum

Neugartenstraße 20, 88709, Hagnau am Bodensee

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