Große Gefühle und spannende Szenen brauchen das Spiel von Licht und Schatten. Wer mal etwas richtig dramatisches Zeichnen will, aber nicht so recht weiß, wie, dem empfehlen wir heute das Zeichnen auf farbigem Papier. Löschpapier, Packpapier, die Innenseiten von Verpackungen – ihr müsst nicht extra etwas kaufen. Wir machen es beim Zeichnen wie Rembrandt und betrachten Schwarz und Weiß als Farben. Vom Farbton des Papiers aus können wir damit ins Helle arbeiten, aber auch in die Dunkelheit. Ganz wichtig ist dabei, dass man möglichst wenige Linien verwendet, sondern Flächen schraffiert.
Das braucht ihr:
Der weiße Stift ist von Staedtler aus der Supderdicki-Serie und macht wirklich ein dichtes, cremiges Weiß. Statt eines Bleistifts haben wir einen Graphit-Stift der Stärke 2B verwendet. Generell gilt: Je weicher die Stifte sind, umso besser. Eyeliner geht auch … aber erst fragen!
Licht von unten lässt Figuren wirken, als stünden sie auf einer Bühne. Hier seht ihr den Effekt:
Zuerst legt man die Figur ganz zart in Weiß an, dann fügt man Die umgebende Dunkelheit hinzu, dann verstärkt man wieder die weißen Highlights. Am Schluss kann man mit Farbstiften und einem schwarzen und weißen Tuschstift Akzente setzen. Für dramatische Gemälde mit Ölfarbe auf Leinwand arbeiteten die Maler früher immer vom Dunklen ins Helle, in unzähligen Farbschichten. Francesco Migliori konnte das perfekt.

Wer keine Geschichten aus der Bibel zeichnen möchte, findet dramatische Bilder in Filmen und Serien. Versenkt euch in die Welt der magischen und gefühlvollen Helden und empfindet sie nach! Als Beispiel haben wir das Filmplakat von Avatar gezeichnet: Auf blauem Papier, mit Schwarz und Weiß und etwas Limonengelb. Im fertigen Bild sind die schwärzesten und weißesten Stellen mit entsprechender Tusche betont.
Filmstills von Harry Potter bis Game of Thrones bieten Stoff für viele graue Winternachmittage. Aber vielleicht entspringt auch eurer Fantasie ein kleines Drama.
Text und Zeichnungen: Ellen Löchner